Klimaneutrales Bauen verlangt klimaneutrale Baustoffe. Heidelberg Materials hat sich selbst das Ziel gesetzt, spätestens 2050 klimaneutralen Beton anzubieten.

Die CO₂-Strategie von Heidelberg Materials

Wir kombinieren technologische Lösungen mit klaren Klimazielen, um die Baustoffindustrie grundlegend zu verändern.

Dekarbonisierung der Zementindustrie bis 2050

Zement und Beton sind unverzichtbar für die Infrastruktur der Zukunft. Ob Brücken, Straßen, Wohnungen, Windräder oder Staudämme – überall kommen die Baustoffe zum Einsatz. Er ist langlebig, vollständig recycelbar, wird lokal produziert und ist widerstandsfähig gegenüber extremen Wetterereignissen. 

Warum und wo entsteht CO2 bei der Zementherstellung?

Allerdings gehört die Baustoffindustrie mit zu den größten Verursachern von CO2-Emissionen. Bei der Zementherstellung entsteht CO2 vor allem dort, wo Kalkstein zu Klinker gebrannt wird – dem zentralen Bestandteil von Zement. Dieser Schritt erfordert hohe Temperaturen und verändert die chemische Struktur des Gesteins: Der darin gebundene Kohlenstoff wird freigesetzt und entweicht als CO2. Dieser sogenannte Kalzinierungsprozess verursacht rund zwei Drittel der Emissionen eines Zementwerks und lässt sich nicht durch klassische Effizienzmaßnahmen vermeiden. Zusätzliche CO2-Mengen entstehen durch die Brennstoffe, die den Ofen auf rund 1.400 Grad Celsius erhitzen. 

Die Dekarbonisierung von Zement, dem „Klebstoff“ von Beton, ist eine der komplexesten Aufgaben im Rahmen des ökologischen Wandels. Heidelberg Materials sieht dieses Problem als Chance und übernimmt als Technologieführer seit Jahren eine Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung der Branche und unternimmt konkrete Schritte zu einem deutlich reduzierten CO2-Fußabdruck.

Netto-CO2-Emissionen auf 400 kg/ t bis 2023 – Net-Zero bis 2050

Heidelberg Materials hat hier das ambitionierteste Portfolio der Branche: Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Klimastrategie ist die Reduktion der spezifischen Netto-CO2-Emissionen auf 400 kg pro Tonne zementartigem Material bis 2030. Bis spätestens 2050 möchten wir Net-Zero-Emissionen erreichen – und bereits den weltweit ersten Carbon Captured Near-Zero-Zement anbieten. Unsere Ziele wurden von der Science Based Targets initiative (SBTi) als im Einklang mit der 1,5°C-Roadmap für die Zementindustrie validiert.

Zum Vergleich: Im Jahr 1990 waren es noch 750 Kilogramm CO2 pro Tonne. Umgerechnet auf die aktuelle jährliche Produktion von Heidelberg Materials (ca. 122 Mio. Tonnen) werden dadurch mehr als 30 Millionen Tonnen CO2 eingespart, was – um beim Vergleich mit dem PKW zu bleiben – dem jährlichen CO2-Ausstoß von rund 23,5 Millionen PKW* entspricht. Auf dem Weg zu diesem Ziel hat Heidelberg Materials bereits große Fortschritte erzielt. Im Jahr 2020 lag der Wert bei 576 Kilogramm CO2 pro Tonne Zement.

* Jährliche CO₂-Emission eines Autos berechnet mit durchschnittlicher Jahresfahrleistung von 13.700 km und einem Emissionswert von 95 g/km.

Unsere technischen Hebel zur CO2-Reduktion

Vier Wege für eine klimafreundliche Zementherstellung

Um diese Ziele zu erreichen, nutzen wir mehrere Hebel zur CO2-Reduzierung. Jeder dieser Ansätze leistet einen eigenständigen Beitrag zur Dekarbonisierung und lässt sich industriell skalieren.

Klinkeranteil senken
Weniger Klinker im Zement bedeutet weniger CO2. Wir entwickeln Rezepturen mit alternativen Bindemitteln.

Alternative Brennstoffe nutzen
Durch den Ersatz fossiler Energieträger durch alternative, zum Teil biogene Brennstoffe senken wir die CO₂-Emissionen bei der Klinkerherstellung deutlich.

Sekundärrohstoffe einsetzen
Wir setzen auf rezyklierte Materialien und industrielle Nebenprodukte, um natürliche Rohstoffe zu schonen und Emissionen zu vermeiden.

CO2 abscheiden
Mit CCUS-Technologien erfassen wir prozessbedingte Emissionen direkt am Entstehungsort als Voraussetzung für Speicherung oder Nutzung.

CCUS als Schlüssel zur Dekarbonisierung der Zementindustrie

Carbon Capture, Utilisation and Storage - Technische Lösungen für Near-Zero-Produkte

In Deutschland skalieren wir aktuell drei innovative Lösungen zur Dekarbonisierung der Zementproduktion.

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