Unsere Technologien zur CO2-Abscheidung
Anlagenspezifische Lösungen für höchste Effizienz
Heidelberg Materials ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (CCUS). Dabei setzen wir unterschiedliche, innovative Verfahren zur Dekarbonisierung der Zementproduktion ein. Ziel ist die industrielle Skalierbarkeit bei möglichst hoher CO2-Abscheiderate.
Amintechnologie
Die Amintechnologie dient dazu, CO2 gezielt aus dem Abgas eines Zementofens zu entfernen. Dafür wird das Abgas durch eine flüssige Lösung geleitet, die chemische Verbindungen enthält, sogenannte Amine. Diese Moleküle verfügen über funktionelle Gruppen, die CO2 besonders effektiv binden können. Nachdem das CO2 absorbiert wurde, wird die Lösung erhitzt, sodass sich das CO2 wieder löst und in konzentrierter Form vorliegt. Die erzielte Reinheit liegt bei rund 99 Prozent und ermöglicht eine sichere Weiterverarbeitung oder Speicherung.
Oxyfuel-Technologie
Die Oxyfuel-Technologie setzt früher an: Sie verändert die Bedingungen im Ofen selbst. Statt Umgebungsluft, die zu einem großen Teil aus Stickstoff besteht, wird nahezu reiner Sauerstoff eingesetzt. Dadurch entsteht ein Abgas, das fast nur aus CO2 und Wasserdampf besteht. Der CO2-Anteil steigt auf bis zu 90 Prozent, was die Abscheidung erheblich erleichtert, weil das Gas nicht mehr aufwendig aus großen Luftmengen herausgefiltert werden muss. Der Prozess wird energieeffizienter, und das abgeschiedene CO2 liegt bereits in einer Form vor, die sich technisch gut weiterverarbeiten lässt.
Direktabscheidung (Direct Separation)
Die Direktabscheidung setzt im zentralen Schritt der Zementherstellung an: der Kalzinierung. Dabei wird Kalkstein erhitzt und chemisch umgewandelt, wodurch prozessbedingt CO2 freigesetzt wird. Bei der Direktabscheidung erfolgt dieser Schritt in einem speziellen Reaktor, der das entstehende CO2 unmittelbar auffängt, bevor es sich mit anderen Abgasen vermischt. Das CO2 wird dabei in einem separaten, nahezu reinen Gasstrom erfasst. Zusätzliche chemische Betriebsmittel oder externe Wärmequellen sind nicht erforderlich. Diese Technologie gilt als besonders zukunftsorientiert, weil sie direkt an der Quelle der prozessbedingten Emissionen ansetzt und ein sehr reines CO2 liefert, das sich effizient weiterverarbeiten lässt.