Der Uhu ist ein zunehmender Brutgast in den Steinbrüchen.

Steinbrüche als Lebensraum für Uhus

Der Uhu – Ein imposanter Vogel

Der Uhu ist der größte Eulenvogel der Welt. Seine Körperlänge misst über 75 cm und seine Flügelspannweite beträgt sogar bis zu 188 cm. Zur nächtlichen Jagd benötigt er eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Uhus ernähren sich in erster Linie von kleinen bis mittelgroßen Säugern und Vögeln, wie z.B. Igeln, Mäusen, Kaninchen sowie Rabenvögeln und Tauben. Dank vieler Vogelschutzmaßnahmen steht der Uhu in Deutschland nicht mehr auf der Roten Liste. Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz zählt er aber zu den besonders und streng geschützten Arten.

Für ihr Nest bevorzugen Uhus kleinere Höhlungen oder Felsvorsprünge mit zumindest geringfügiger „Felsüberdachung“ an Steilwänden. Uhus balzen in der Zeit von Mitte Januar bis Ende März. Im April beginnt die Aufzucht der Jungen. Zwischen August und September löst sich der Familienverband auf. Je nach Region und Witterung können sich diese Zeitfenster verschieben. Viele Uhus kehren immer wieder an einen einmal gewählten Brutplatz zurück.

Uhus fühlen sich im Steinbruch wohl

Uhus bauen keine Nester im eigentlichen Sinne, sondern legen ihre Eier in gescharrte Brutmulden an sicheren, unzugänglichen Stellen im hohen Fels. Hierzu gehören überdachte Felsvorsprünge, Nischen, Höhlen und Felspodeste, wie sie im laufenden Steinbruchbetrieb ständig entstehen. Daher ist der Uhu ein zunehmender Brutgast in den Steinbrüchen.

Steinbruchbetreiber können durch gezielte Anlage solcher Strukturen das Brutplatzangebot vergrößern und den Bruterfolg verbessern. Dabei können ein bis zwei Meter tiefe Nischen in Steilwänden angelegt werden, anstatt das Material glatt abzutragen. Zudem fliegen Uhus ihre Brutplätze zur Brutzeit immer wieder an, und erkannte Brutplätze sollten vorübergehend bis zum Ende der Jungenaufzucht vom Abbau ausgenommen werden. Je mehr Strukturen vorhanden sind und je größer das Nahrungsangebot im Steinbruch ist, desto besser kann der Uhu den Verlust eines alten Brutplatzes durch den fortscheitenden Abbau verkraften. Es können zum Beispiel Blühsäume für Kleinsäuger angelegt werden, die dem Uhu als Nahrung dienen.

Uhus reagieren sehr empfindlich auf Störungen am Brutplatz, besonders durch Kletterer, aber auch durch Lärm. Freizeitaktivitäten sollten im Umfeld bekannter Neststandorte unbedingt untersagt werden. An gleich bleibenden Bagger- oder LKW-Verkehr und andere Betriebsabläufe können Uhus sich jedoch gewöhnen. Daher bieten Abbaustätten mit hohen Steilwänden die beste Voraussetzung für die Ansiedlung eines Uhu-Paares.

Uhu-Populationen gibt es derzeit in den Steinbrüchen der Zementwerke Paderborn, Lengfurt und Leimen.

Uhu-Auswilderung im Steinbruch Paderborn

Vanessa Menrath

Koordinatorin Quarry Life Award Deutschland

Steilwände Uhu Paderborn. Für ihr Nest bevorzugen Uhus kleinere Höhlungen oder Felsvorsprünge mit zumindest geringfügiger „Felsüberdachung“ an Steilwänden.

Steilwände Uhu Paderborn. Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz zählt der Uhu aber zu den besonders und streng geschützten Arten.

Steilwände Uhu Paderborn. Uhus balzen in der Zeit von Mitte Januar bis Ende März. Im April beginnt die Aufzucht der Jungen. Zwischen August und September löst sich der Familienverband auf.

Steilwände Uhu Paderborn. Dank vieler Vogelschutzmaßnahmen steht der Uhu in Deutschland nicht mehr auf der Roten Liste.